Wenn der Hunger zur Sucht wird

Das Wichtigste in einfacher Sprache:

Von Magersucht kann man sehr krank werden. Denkt nicht das ihr zu schwer seid. Magersüchtige sind untergewichtig und sehr dünn. Jeder ist genauso perfekt wie er ist. Der Wunsch nach immer weiterem Gewichtsverlust und die ständige Gewichtskontrolle bestimmen irgendwann das gesamte Denken und den Kompletten Alltag der Betroffenen. Ganz junge Leute leiden oft schon an Magersucht. Viele Leute beschäftigen sich ständig mit ihrem eigenen Körpergewicht und finden sich dick, obwohl ihr Gewicht eigentlich völlig normal ist. Menschen die Magersüchtig sind essen auch nur bestimmte Sachen z.B. Obst und Gemüse. Das Essen bei Magersüchtigen ist oft sehr eingeschränkt. Magersüchtige Menschen haben panische Angst zuzunehmen und dick zu sein. Vielmehr dreht sich ihr Denken um Essen und Diäten. Sie beschäftigen sich intensiv mit Rezepten und dem Kochen.

Was versteht man unter Magersucht?

Patienten mit Magersucht (Anorexie oder Anorexia nervosa) haben das krankhafte Verlangen, ihr Körpergewicht immer weiter zu reduzieren. Der erste Einstieg in die Erkrankung ist oft eine Diät. Im Laufe der Zeit kontrollieren die Gedanken um das eigene Körpergewicht zunehmend den gesamten Alltag der Betroffenen. Obwohl sie nur noch aus Haut und Knochen bestehen, fühlen sie sich zu dick und wollen weiter abnehmen.

Magersucht gehört mit der Bulimie und der Binge-Eating-Störung zu den Essstörungen. Der starke Gewichtsverlust ist zwar das auffälligste Symptom einer Magersucht, aber eigentlich nur das sichtbare Anzeichen einer tiefen seelischen Störung. Um die Krankheit zu heilen, reicht es nicht aus, einfach wieder zu essen, man muss in therapeutische Behandlung.

Wer ist von Magersucht betroffen?

Meist tritt Magersucht erstmals in der frühen Jugend auf. Die Altersgrenze verschiebt sich jedoch zunehmend weiter nach unten. Auch Kinder erkranken daran. Die meisten Magersüchtigen sind weiblich und zwischen 15 und 25 Jahre alt. Doch auch Jungen und Männer entwickeln immer häufiger Magersucht. Magersucht ist etwas sehr Schlimmes. Es ist sehr schlecht für den Körper und für etwa 10 Prozent der Betroffenen verläuft die Krankheit tödlich. Etwa 50 Prozent der Betroffenen schaffen es, die Essstörung mit therapeutischer Hilfe weitgehend zu überwinden.

Wenn das Hungergefühlt zur Sucht wird

Die Krankheit hat einen suchtähnlichen Charakter: Der Drang zu hungern ist für die Patienten nahezu unwiderstehlich. Der besondere Kick besteht darin, größtmögliche Kontrolle über seine Bedürfnisse und seinen Körper zu haben. Für Außenstehende ist das kaum nachvollziehbar.

Magersüchtige (anorektische Menschen) haben zudem lange keine Krankheitseinsicht. Es fällt ihnen schwer, sich einzugestehen, dass sie ein problematisches Essverhalten haben. Sie sträuben sich daher oft gegen eine Therapie.

Dabei ist eine Anorexia nervosa eine schwere psychische Erkrankung. Einige der Betroffenen sterben aufgrund der Mangelernährung oder durch Suizid.

Der Gewichtsverlust als oberstes Ziel

Die starke Gewichtsabnahme ist das auffälligste Magersucht-Anzeichen. Die Betroffenen meiden kalorienreiche Nahrungsmittel und beschäftigen sich ausführlich mit den Inhaltsangaben von Nahrungsmitteln. In manchen Fällen reduzieren magersüchtige Menschen ihre Mahlzeiten so stark, dass sie zeitweise nur noch Wasser zu sich nehmen.

Einige Betroffene versuchen, ihr Gewicht durch exzessiven Sport zusätzlich zu verringern. Manche nehmen auch Abführ- oder Entwässerungsmittel ein, um Gewicht zu verlieren.

Der Wunsch nach immer weiterem Gewichtsverlust und die ständige Gewichtskontrolle bestimmen irgendwann das gesamte Denken und den kompletten Alltag der Betroffenen. Eine Stagnation des Gewichts oder gar eine Gewichtszunahme werten sie als schwere Rückschläge, woraufhin sie ihre Anstrengungen intensivieren.

Magersüchtige verlieren im Durchschnitt 40 bis 50 Prozent ihres ursprünglichen Gewichts. Nach den klinischen Diagnoserichtlinien gilt bei Erwachsenen ein Body-Mass-Index (BMI) ab 17,5 als Magersucht-Anzeichen. Das sind 15 Prozent weniger als das Normalgewicht. Für Kinder und Jugendliche gelten andere Grenzwerte, da der Body-Mass-Index bei ihnen nicht mit der üblichen Formel berechnet werden kann.

Anne B.
(mit Unterstützung von netdoktor.de)