Klasse- KlassenbildProfessoren- Fächer u. Prof. 8. Klasse
- Fächer u. Prof. alle Klassen
Schule- Schule |
Unsere Professoren: Erinnerungen - heuteAnton (Gg 7, 8)Ein sehr bemühter Lehrer mit profundem Wissen, der uns mit vielen Film- und Diavorführungen die Welt näherzubringen versuchte. Wir waren aber nicht immer bei der Sache und spielten ihm so manchen Streich, den er jeweils mit bewundernswerter Nachsicht wegsteckte. Er hätte vermutlich eher an eine Hochschule gepaßt. Leider konnte er die Versäumnisse früherer Jahre – wir hatten vorher einen unglaublichen Lehrerwechsel, wohl 10 Lehrer in 6 Jahren – nicht mehr ausgleichen. Jene Schüler, die in späteren Studien Geographie brauchten, mußten noch einmal von vorne anfangen. (jp) Bandion (Ph 7, 8)Ein Mann mit umfassender Bildung, der in geisteswissenschaftlicher Fächern beliebig aus dem Stegreif supplieren konnte. Sein Vortrag war locker, in Umgangssprache gehalten, die Aussprache durch ein markantes Meidlinger "l" (äl - sehr ähnlich dem englischen "l") charakterisiert. Sein menschliches Verständnis für uns Schüler war besonders ausgeprägt. Er wurde bald nach unserer Matura ins Unterrichtsministerium berufen und brachte es dort zum Ministerialrat. (of, jp) Bergauer (Ng 8 ???)Freundlich und korrekt. (jp) Berks (Ng 1b, 7)Ein universell beschlagener Mann, streng, aber mit trockenem und hintergründigem Humor. Mitunter leitete er den Unterricht mit einer kurzen weltpolitischen Betrachtung zu aktuellen Gegebenheiten ein (z. B.: „Was bedeutet es, daß ein General (Eisenhauer) zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde?“ Er war Schöpfer einer eigenen Sprachlehrmethode für das Selbststudium („Methode Berks“), die einen interessanten Ansatz im Hinblick auf Lernökonomie verfolgte. (jp) Cada (E 1a, 2a, 3a, 4a, KV 1-3a)Eine kleine, zarte Frau, die uns vier Nachkriegsjahre lang redlich bemüht, aber (wohl auch mangels der heute selbstverständlichen Audio-Hilfsmittel) mit nicht eben berauschendem Erfolg eine Fremdsprache beizubringen versuchte, die sich so meilenweit von dem Kaugummi-Slang unterschied, den wir im amerikanischen Soldatensender oder im direkten Kontakt mit einem GI hörten. Das Langzeitgedächnis kramt krampfhaft im hintersten Hirn-Archiv – aber außer Frau Prof. Cadas unablässig eingemahntem „ßi-e-itsch“ finden sich in den Erinnerungen keinerlei Highlights mehr vom „I learn English“-Unterricht oder auch ihrer (mutmaßlich milden) Regentschaft als Klassenvorstand. (of) Donnaberger (D ?) Ein gutmütiger Mann mit Verständnis für Lausbuben. (jp) Prof. Donnaberger erzählte gerne von seinen Erlebnissen als Soldat in Nordafrika (da war so eine Geschichte mit drei Hügeln, die er stets auch auf die Tafel zeichnete) und - nach seiner Gefangennahme und Verschiffung über den Großen Teich - als Kriegsgefangener in den USA. Und wir Schelme wussten bald, wie er von der Grammatik-Lehre abzulenken und auf sein Lieblingsthema umzulotsen war... (of)Frey (Ph 5, 6, 8) Ein ausgesprochen liebenswerter Mensch, der sich als Lehrer in unglaublichem Maße der Vorbereitung der Physikstunden annahm. Jeden Tag nach Schulschluß stellte er die Versuchsanordnungen für den folgenden Tag zusammen. Wenn man im Unterricht einigermaßen achtgab, brauchte man zu Hause nichts mehr lernen. Es muß wohl nicht gesagt werden, daß wir uns immer auf die Physikstunden freuten. (jp) Gall (T 7, 8)Ein Mann mit etwas militärischer Disziplin, aber herzlich. Er wollte wirklich Leibesübungen machen, wir aber Basketball spielen. (jp) Gidaly (Ng 3b, 4b)Eine nette Dame, die uns während des Jahres wegen bevorstehenden Familienzuwachses verließ. (jp) Giefing Der Nachfolger von Prof. Gidaly. Ein freundlicher Mann, sonst keine besondere Erinnerung. (jp) Grell (T 4b ?, 6, Ks 4a,b, 5; KV 4a) In der Unterstufe ließ er uns, wenn wir zu übermütig waren, mehrmals in der Hocke rund um den Turnsaal hüpfen. Das merkten wir uns. In der Sechsten durften wir dann Basketball spielen, soviel wir wollten. (jp) Haas (Ng 6)Na ja. Ein nasser Tafelfetzen kam auch vor. (jp) Heger (Gg 4a, 4b) Ein Polterer mit lauter Stimme, der sich stets mit einem Schwarm von Probanden umgab. Das trug mit dazu bei, daß unser Geographieunterricht kaum nachhaltige Spuren hinterließ. (jp) Heß (Rel ev 7, 8) Ein introvertierter stiller Mensch, den man mit kniffligen Fragen manchmal in die Enge treiben konnte. (jp) Halumbirek (Ph 7)Als wir in der Sechsten waren, kam er als Direktor an unsere Schule. In dieser Funktion hatte er eine beschränkte Lehrverpflichtung und so kam es, daß wir ihn in der Siebenten in Physik „genossen“. Er betrachtete Physik als angewandte Mathematik und konzentrierte sich auf Formeln und deren Ableitung. Versuchsvorführungen gab es kaum und wir waren überglücklich, daß wir in der Achten wieder Prof. Frey bekamen. Dir. Halumbirek war eine Größe in Wiener Schachkreisen und veröffentlichte gelegentlich Schachaufgaben (z. B. "Matt in zwei Zügen") in Zeitschriften. (jp) Jakesz (D 1b, 8, F 5)Ein engagierter temperamentvoller Lehrer, der manchmal mit seinem Schlüsselbund warf, wenn jemand nicht aufpaßte. (jp) K... (Ng 5)Wir hatten Prof. K..., dessen Name leider nicht mehr bekannt ist, nur in der 5. Klasse in Naturgeschichte. Er unterrichtete Botanik, war unglaublich detailverliebt und hatte am Ende des Schuljahres etwa die Hälfte des Lehrplans abgearbeitet. (jp) Kaiser (L 3a, 4b, 5, 7, 8, D ?) Ein kleiner, kranker, grauer Mann – wie ihn unser Kollege Fischer treffend in einem Artikel, der in der AZ vom in Druck erschien, beschrieb. Seine Stehsätze sind uns noch im Ohr: „Fenster auf!“ und „Mein Sohn besucht jetzt einen Italienischkurs. Er sagt immer ...“, sowie „Ich kenne alle Tricks. Bei mir wird nicht geschwindelt.“ Tatsächlich schwindelten wir bei ihm in Latein am meisten. Er sprach of t von Humanismus und Menschlichkeit – Theorie und Praxis. Für's Leben gab er uns ein Blatt Papier mit lateinischen Merkversen mit. (jp) Kowar (Rel r. k. 4a) Krapka (L 3b)Ein disziplinierter und sehr exakter Lehrer, der die Grundlagen der Lateinkenntnisse der 3.b legte. Wir zehrten davon bis zur Achten. (jp) Künzel (Rel. ev. 1 - 4.b)Ein Bilderbuchpastor. (jp) Lacina (H 1a, 1b, E 4b, 5, 6, 7, 8, Russ. 5-8; KV 5-8)) Ein liebenswürdiger Mann, der gut Englisch konnte – dem Vernehmen nach war seine Mutter Engländerin. Daß wir nach 8 Jahren Englischunterricht (5 bzw. 4 Jahre bei ihm) nicht besser in der Fremdsprache reden konnten – das Lesen und Schreiben ging ganz gut -, lag sicher nicht an ihm sondern am Lehrplan. Die Maturathemen fanden wir anspruchsvoll. Jemand in Englisch durchfallen zu lassen ging Prof. Lacina gegen den Strich. Schrieb einer auf die entscheidende Schularbeit einen "Fleck", gab ihm der gütige Professor die Chance, das drohende "nicht genügend" im Zeugnis mit einer mündlichen Prüfung abzuwenden. Und wenn sich der Delinquent auch dabei unbetamt anstellte, bekam er als allerletzten Lacina'schen Gütebeweis allemal noch und wie das Amen im Gebet den Rettungsanker "Who was Florence Nightingale?" zugeworfen. Und mehr als einer von bewahrte sich da mit der richtigen Antwort aus dem Englisch-Lesebuch für die Oberstufe "She was an English nurse in the Crimean War ..." vor dem Untergang... (of)Landsmann (K 8) Lerch (H 4b, 5, 6, 7, 8)Wir dürften ihre erste Klasse nach dem Probejahr gewesen sein. Sie hielt sich im Unterricht sehr an das Lehrbuch. Einige von uns schwärmten für sie und lernten nicht für sich sondern für sie. Der neue Direktor Halumbirek stellte fest, daß der Notendurchschnitt unserer (der damals 5.) Klasse zu gut war und dürfte Prof. Lerch diesbezüglich einen Anpfiff gegeben haben. Das dämpfte das Klima im Unterricht danach spürbar. In späteren Jahren wurde es dann doch wieder lockerer und bei einer sich bietenden Gelegenheit fragte sie S. in der 7. Klasse: h "Frau Professor, können Sie Samba tanzen?" Worauf sie spitz antwortete: "S., ich glaube nicht, daß Sie je Gelegenheit haben werden mit mir zu tanzen." (jp) Liedermann (E 1b)Eine charmante, gut aussehende und liebe Dame, die stets sehr elegant auftrat. Sie kam mit uns Lausbuben in der ersten Klasse nur schwer zurecht. Manchmal saß sie am Katheder und tupfte sich die Tränen ab. Auch wenn wir schlimm waren, wir hatten sie gern. (jp) Machatschka (Gg 2b, 3b; H 2b, 3b)Ein schlanker dunkelhaariger Herr, ein freundlicher Lehrer. (jp) Müller (E 2b, 3b) Eine Dame mit rationeller Zeiteinteilung. Sie beschäftigte uns während Unterrichtsstunden vielfach mit Abschreiben eines Heftches über Sir Francis Drake. Währenddessen korrigierte sie die Schularbeitshefte anderer Klassen. Auch unsere Hausübungen bestanden überwiegend aus Abschreiben. So hatten wir später kaum Rechtschreibprobleme. NaglParton (T ?) Ein kumpelhafter Sportfreak und Tenniscrack. Er war unser bevorzugter Turnprofessor. (jp) PevnyEin großer freundlicher Mann mit rundem Gesicht und gewelltem Haar. Leider hatten wir ihn nur in der 5. Klasse. Er war der wohl beste Geographielehrer, den wir in den 8 Jahren hatten. (jp) Preihsegger (Ch 7, 8) Ein Mann, der für sein Fach lebte, und uns mit vielen Versuchsvorführungen fesselte. (jp) Ptacek (M alle Klassen, DG 7, 8; KV 1-4b))Prof. Ptacek war unser hervorragendster Lehrer. Ihm haben wir eine besonderen Platz eingeräumt (s. d.). (jp) Reutterer (K 7, 8) Schemitsch (Mu alle Klassen)Ein Musiker mit Leib und Seele. Sein Beruf war sein Hobby und umgekehrt. Seine besondere Liebe galt dem Chorgesang und er brachte den Schülerchor mehrmals in den Rundfunk. Ebenso war ihm das Schulorchester ein besonderes Anliegen. Außerhalb der Schule machte er sich um die Serenaden auf Burg Kreuzenstein verdient. (jp) Schmid (L 6)Ein großer schlanker Mann mit leuchtend blauen Augen. Er wirkte streng, war aber ein gütiger Mensch. Er sprang in der 6. Klasse für den erkrankten Prof. Kaiser ein. Er unterrichtete Latein als handelte es sich um Mathematik und sorgte dafür, daß sich unsere Syntaxkenntnisse stark verbesserten. (jp) Schwanda (Rel. ev 4, 5, 6)Ein stets gutaufgelegter Hüne, der einen Lausbuben mit ausgestrecktem Arm am Rockkragen hochheben konnte. Seine gute Laune war ansteckend. Wir mochten ihn sehr. (jp) Slezak (Gg 1a, 1b)Keine Erinnerung, Smekal (Ph 2b, 3b, 4b, ???)Ein strenger Lehrer, mitunter zornig. Manchmal bekam man eine ab. Stindel (K 1b, 2b, 3b, 4b, 5, 6)Großväterlich freundlich und geduldig. Gelegentlich wurde es ihm aber doch zu bunt und er verschaffte sich mit kernigen Klassenbucheintragungen Luft. (jp) Stoitzner (K 1a, ???)Keine Erinnerung. Wockaun (Rel. r. k.) Ein temperamentvoller Mann Gottes mit markigen Sprüchen. ("Ihr Dreckseelen! Ihr seid ja nicht einmal wert, daß Euch ein Spatz am Schädel scheißt!" Sein Standardschimpfsatz: "Schad um's Taufwasser!") (jp, ww) Zwerenz (H 1a,1b, D 6)Ein jovialer, humorvoller Herr, im Habitus ein bisschen altvaterisch, ein Lehrer, wie man ihn sich besser kaum vorstellen kann. Wir liebten ihn allein deshalb, weil er seinen Literatur-Unterricht stets mit so vielen wunderbaren Bonmots würzte, und wir hatten das Gefühl, dass er auch uns mochte. Auch wenn er mehr als einmal – etwa wenn wir in Adalbert Stifters Novelle „Bergkristall“ die Schilderung eines Raureif-pelzigen Waldlandschaft nicht zum Niederknien wunderbar, sondern schlichtweg fad fanden – das Klassenzimmer mit dem Stoßseufzer „Wieder 50 Minuten näher zur Pension“ verließ. Aus heutiger Sicht: Was muss dieser Schöngeist erst gelitten haben, wenn er uns maulfaule, zungenlahme, stotternde Rhetorik-Verweigerer – von einem vertrottelten Lehrplan zu solch kollektiver Klassiker-Verhunzung gezwungen, „mit verteilten Rollen“, wie das hieß, „Maria Stuart“ lesen lassen (und dem Gestammel zuhören) musste! Köhler und Kocian als Maria und Elizabeth hatten zwar für uns Halbreife nicht unbeträchtliche Kabarett-Qualität, für Professor Zwerenz aber wirklich nichts mehr mit Schillers Genius zu tun. War es damals, dass er selbstironisch kundtat: „Ein gerüttelt Maß meines Salärs ist als Schmerzensgeld zu betrachten“. (of) --------------------------------------------------------------------- Nicht aufgeführt, weil vergessen, sind die Namen einiger Geographieprofessoren - manche gerade frischgebackene Lehrer - die zeitliche Lücken zwischen dauerhaufteren Besetzungen füllten. Der oftmalige Wechsel war unserer Geographiebildung alles andere als zuträchlich. (jp) |